Im Februar 1866 hatte Vreneli – Wagners Haushälterin in Tribschen – einen schwarzen Neufundländer für einen Tag zur Probe ins Haus gebracht. Schnell steht fest, dass sich Wagner von ihm nicht mehr trennen wird. Der ursprüngliche Name „Russumuckel“ wird bald zu „Russ“ abgekürzt. – Kurz nach dem Einzug in Wahnfried entdeckt die Familie an Russ „eine schwere Wunde“ und fürchtet, ihn zu verlieren. Zwei Monate später wird das „arme Tier“ dann geschoren – Cosima ist überzeugt davon, Russ dadurch gerettet zu haben. Über den geschorenen Hund werden in der Folge viele Späße gemacht – Wagner wird „an das Schwein“ erinnert, das auf einem Dürerschen Holzschnitt „Christus bei seiner Höllenfahrt empfängt“ (bei genauer Betrachtung handelt es sich dabei aber wohl eher um einen Drachen). – Nach einem Besuch bei „Angermann“ – wo Wagner oft am Abend sein Bier trinkt – gibt Russ Anlass zum Austausch antisemitischer Klischees: Ein „jüdischer Klavierlehrer“ stolpert über Russ; und als sich Wagner dafür entschuldigt, wehrt dieser ab: Wagners Hunde sieht er als „heilige Wesen“ an – und er kennt ja auch „Fips und Peps“ …Cosima und Richard „staunen“ über diese „Eigenschaften der Juden, welche wie die Jesuiten alles auszuspüren vermögen“ (04.10.1874).