Von Mai bis zum November 1874 ist Wagner mit der Instrumentierung des dritten Aktes der „Götterdämmerung“ beschäftigt. Mal ist er besorgt darüber, dass er „zu reich instrumentiert“ und „zu viele Instrumente nimmt“, dann glaubt er, dass eigentlich „ein zweites Orchester“ nötig wäre, „um seine Gedanken ganz wie er es möchte auszudrücken“. – Bei Cosima beklagt er sich über die Mühe, die ihm das Instrumentieren macht, und hilft sich mit der Lektüre des „Generalstabswerks“, in dem die Schlachten des deutsch-französischen Krieges von 1870/71 geschildert werden. Er vergleicht seine Arbeit mit der Aufgabe eines Befehlshabers und „entwirft seinen Plan wie den einer Schlacht, jetzt rückt er mit diesen, jetzt mit jenen Geschützen heran“ (28.10.1874). Im November setzt er sich gar mit Moltke gleich, „wie er seine Bataillone anmarschieren lässt, sich immer Reserven vorbehalten muss“ und ist im schöpferischen Überschwang davon überzeugt, dass er auch die Schlacht bei Mars la Tour „dirigieren“ könnte.