„Nachmittags mit den Kindern gespielt, weil sie kleine Gäste haben“ – solche Einträge zeigen, dass sich Cosima darum bemüht, den Kinder Aufmerksamkeit und Spielraum zu geben. Oft werden lange Spaziergänge oder Fahrten z.B. nach Fantaisie „den Kindern zulieb“ unternommen; mit den Kinder macht sich Cosima auf, um „das sogenannte Volksfest zu sehen“, kehrt dann aber „bald wieder heim“. – Wohl aus Rücksicht auf Wagner finden die Mahlzeiten der Kinder oft als „Kindertisch“ statt. Und wenn die Abwesenheit Cosimas, die – damit die Kinder ihre Spielgefährten treffen – eine „Nachmittagsgesellschaft“ besucht, Wagners Unwillen erregt, dann begreift er sein ganzes Leben nicht und „Haus und Kinder“ erscheinen ihm „wie Unsinn“ (22.09.1874). – Die Erziehung von Daniela und Eva, Cosimas Töchtern aus der Ehe mit Hans von Bülow, sehen Cosima und Richard als besondere Verpflichtung. Weil beim Zustandekommen der Ehe und der skandal-umwitterten Trennung ein „furchtbares Schicksal gewaltet“ hat, will Cosima ihm durch seine Töchter „einige Freude“ bereiten (02.06.74). Und auch Wagner teilt Daniela seine Erwartung mit, dass sie „unter seinem Schutz … zur dereinstigen Freude“ Bülows „gedeihen werde“. Daniela ist darüber „sehr ergriffen“ (30.05.74). – Verhalten sich Daniela und Eva nicht erwartungsgemäß, führt dies bei Cosima zur „grauenvolle Erkenntnis der Machtlosigkeit der Erziehung“ (11.12.74) und bestärkt sie in der Entscheidung, beide in das Dresdener Luisenstift zu schicken.